Gronkh und Dagi Bee sind die bekanntesten Vertreter einer aufstrebenden Zunft von Online-Stars: Vlogger. Sie präsentieren regelmäßig neue Videos, die von hunderttausenden Fans angesehen werden. Immer mehr Menschen folgen diesem Beispiel und setzen sich selber per Video in Szene. Dabei gibt es einige Faktoren zu beachten, um nicht in der Masse von Videos unterzugehen.
Ein Vlog bezeichnet einen Video-Blog auf dem die Betreiber regelmäßig neue Videos veröffentlichen. Neben Alltagsgeschichten und privaten Einblicken kann es sich bei den Videoinhalten auch um Tutorials oder Gaming-Videos handeln.
Plattform-Vielfalt: Vlogs lassen sich vielfältig veröffentlichen und sind damit für ein potentiell großes Publikum sichtbar. Zu den beliebtesten Plattformen zählen Instagram, YouTube, Facebook oder die Gaming-Plattform Twitch.
Die eigene Vlog-Produktion: Beim Produzieren eigener Vlogs gibt es einige Dinge zu beachten. So gelten verschiedene Grundsätze sowohl vor der Aufnahme (Pre-Production) als auch währenddessen und danach (Post-Production). Wir haben die wichtigsten Tipps zusammengefasst.
Das richtige Equipment: Neben einer handlichen Vlog Kamera setzen professionelle Vlogger auch auf ein externes Mikrofon, um eine möglichst hochwertige Audioqualität zu gewährleisten.
Post-Production: Zum Schneiden der Videos eignen sich sowohl kostenlose Softwares wie iMovie für Apple-Nutzer oder der Windows Movie Maker. Wer noch eine Schippe drauf legen will, kann mit dem kostenpflichtigen Programm Final Cut Pro hochprofessionelle Videos erstellen.
Vlog ist ein Kunstwort aus den Begriffen Video und Blog. Auf einem Vlog werden in regelmäßigen Abständen neue Videos veröffentlicht. Der Inhalt ist dabei unterschiedlich und geht von persönlichen Geschichten über Tutorials bis hin zu Gaming-Videos.
Die Person, die den Vlog veröffentlicht, wird Vlogger genannt. Die Tätigkeit wird als Vloggen bezeichnet.
Kurz gesagt: Video, Text, Audio.
Alle drei Formate haben das Ziel, den Zuschauer, Leser oder Zuhörer zu informieren oder zu unterhalten. Beim Vlog geschieht dies über Videos. Der Blogger veröffentlicht seine Erkenntnisse in Textform. Bei einem Podcast bekommen die Menschen den Inhalt auf der Tonspur mitgeteilt.
Je nach Inhalt ist das eine oder das andere Format sinnvoller. Ein Tutorial mit Schminktipps wird am besten per Video veröffentlicht, damit der Zuschauer die Handgriffe direkt nachvollziehen kann. Bei Business-Tipps und Ratgebern können alle drei Formate zum Einsatz kommen. Dabei ist es wichtig, die Zielgruppe zu beachten. Wenn es sich um Pendler handelt, die viel mit dem Auto unterwegs sind, ist ein Podcast die beste Wahl. Will man mit seiner Kreativität in Wortwahl und Sprachmuster überzeugen, macht ein Blog mehr Sinn.
Die Möglichkeiten zur Veröffentlichung von Videos werden jede Woche zahlreicher. Vloggern stehen eine Vielzahl an möglichen Plattformen zur Auswahl. Dabei hat jede Plattform ihre Besonderheiten und unterscheidet sich in Reichweite und Format von den anderen.
Instagram Stories, Instagram TV und Instagram Live. Allein auf dieser einen Plattform gibt es drei unterschiedliche Möglichkeiten, seine Videos mit der Welt zu teilen. Instagram bietet eine enorme Reichweite. Über eine Milliarde Menschen nutzen den Kanal. Bei der Plattform geht es primär um aktuelle Ereignisse. Wer einen Kanal mit Tutorials anlegen möchte, die auch nach Monaten noch zur Verfügung stehen, sollte sich weiter umsehen. Wer seine Zuschauer mit kurzen Videos inspirieren oder auf dem Laufenden halten möchte, ist hier genau richtig.
Ein noch größeres Publikum kann man über Facebook ansprechen. Das soziale Netzwerk hat aktuell 2,34 Milliarden Nutzer weltweit, von denen 1,47 Milliarden jeden Tag auf Facebook aktiv sind.
Facebook bietet für Vlogger vor allem im Bereich der Monetarisierung interessante Möglichkeiten. Zudem können Vlogger über Facebook Live während des Videos mit ihren Zuschauern in Kontakt treten und so die Bindung zum Zuschauer verbessern. Die Live-Videos können außerdem aufgezeichnet und für den späteren Gebrauch auf der eigenen Seite gespeichert werden.
Twitch
Twitch ist die erste Wahl, wenn es um Live-Content geht. Das liegt auch an der Historie, denn sie ist als Plattform für Gaming-Videos gestartet. Fans konnten ihren Idolen dabei zusehen, wie diese Counter Strike, Halo oder FIFA spielen. Wie Facebook Live, bietet auch Twitch die Möglichkeit, mit den Nutzern während des Videos zu interagieren und die Videos aufzuzeichnen. Der Fokus der Plattform liegt aber weiterhin auf den Live-Videos.
DailyMotion
DailyMotion erinnert von seinem Look and Feel an YouTube. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Plattformen besteht in der Qualität der Videos. Auf DailyMotion ist die Videoqualität höher und die Zuschauer sind anspruchsvoller. Für Vlog-Neulinge mag das zunächst abschreckend wirken. Es bietet aber auch die Chance, sich durch Qualität aus der Vlogger-Masse abzuheben. Zudem gibt es weniger Konkurrenz in den einzelnen Genres.
Vimeo
Noch professioneller ist die Nutzergruppe der Plattform Vimeo. Um diesen Standard zu halten, bietet die Plattform Tutorials zum Erstellen von professionellen Videos. Wer sich langfristig ein Business mit hochwertigen Vlog-Beiträgen aufbauen möchte, kann hier den technischen Grundstein legen.
Flickr
Flickr kann nicht nur Fotos. Das Unternehmen möchte auch am immer stärker wachsenden Videomarkt mitverdienen. Deshalb ist es auf den Zug der bewegten Bilder aufgesprungen. Um den Markenkern nicht zu verwässern, definiert Flickr Videos als lange Fotos. Entsprechend kurz ist auch die mögliche Länge: Die Videos sind auf 90 Sekunden begrenzt.
d.tube
Vor allem für Tech-Vlogger ist diese Plattform interessant. Als erste Videoplattform nutzt sie die Blockchain-Technologie. Die Monetarisierung findet entsprechend über STEEM statt, die plattformeigenen Token. Die Plattform ist einfach zu nutzen, vor allem, wenn man sich mit den Funktionen von YouTube auskennt. Allerdings ist die Nutzerzahl noch sehr gering. Der Einstieg lohnt sich also vor allem für bestimmte Nischenthemen.
Da fehlt doch noch eine Plattform.
YouTube genießt eine Sonderstellung. YouTube hat sich zur Nummer eins Plattform unter den Videos geformt. So wie googeln zum Synonym für die Suche im Internet geworden ist, so ist YouTuben gleichbedeutend mit Videos im Netz ansehen geworden. Wer als Vlogger startet, startet auf YouTube. Was YouTube dabei eine Sonderstellung verleiht ist die schiere Reichweite. Über 1,9 Milliarden Menschen melden sich jeden Monat bei dem Dienst an. Über seine verschiedenen Länderseiten erreicht YouTube 95% aller Internetnutzer weltweit. Auf dieser Basis kann man gut einen Vlog starten. Die weiteren Vorteile der Plattform, wie die kostenlose Nutzung, die einfache Handhabung und die Monetarisierungsmöglichkeiten bieten auch andere Plattformen. Bei YouTube treffen diese Merkmale zusätzlich auf eine große Reichweite. Deshalb ist die Plattform bei Vloggern so beliebt.
Kamera an, Video aufnehmen, hochladen, fertig. Wer nach dieser Kurzversion verfährt, wird auf Dauer wenig Erfolg haben. Die einzelnen Schritte sind deutlich umfangreicher.
Zuschauer definieren: Es macht einen großen Unterschied, ob man Tech-Videos für Profis macht oder für Leute, die HTML nachschlagen müssen.
Botschaft festlegen: Mit welcher Botschaft soll der Zuschauer aus dem Video herausgehen? Was soll er danach gelernt oder erfahren haben?
Budget festlegen: Wird es ein Amateurvideo mit der Handykamera oder steht Geld für große Beleuchtung und mehrere Kameras zur Verfügung?
Skript schreiben: Die Inhalte und Aufnahmen vorher planen und detailliert aufschreiben. Das erleichtert den späteren Dreh. Dazu zählt auch die Festlegung der Videolänge.
Equipment-Check: Ist das notwendige Equipment vorhanden oder muss noch etwas besorgt werden?
8-Sekunden-Regel: Die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne liegt bei acht Sekunden. Hat das Video den Zuschauer bis dahin nicht gepackt, klickt er weiter.
Drehort: Der Drehort wird schon in der Pre-Production geplant, muss aber während des Shootings noch einmal geprüft werden. Harmoniert das Setting mit meiner Botschaft? Ist das Licht gut? Fallen irgendwo Schatten?
Bildausschnitt: Je nach Inhalt variiert, was wichtig ist. Bei Schminktipps ist der Kopf das wichtigste, bei Sportvideos der ganze Mensch.
Sound: Wenn das Video nicht nachvertont wird, muss man sich nah am Mikrofon platzieren, um einen guten Ton zu erhalten.
Energie: Der Zuschauer muss mitgerissen werden. Es gibt nur sehr wenige Inhalte, die trotz einer langweiligen Präsentation angesehen werden.
Schnitt: Es gibt nicht umsonst einen Oskar für den besten Schnitt. Die einzelnen Aufnahmen werden zusammengefügt und geschnitten. Dabei kann das Tempo des Videos noch einmal signifikant verändert werden.
Atmosphäre: Die Videos können im Nachhinein mit den entsprechenden Reglern in eine ganz neue Atmosphäre getaucht werden.
Sound: Ist der Ton gut zu verstehen oder muss hier nachgearbeitet werden?
Regelmäßiges Üben: Das Editieren erfordert viel Übung. Nur mit regelmäßigem Training gelingt es, ansprechende Videos zu filmen und zu bearbeiten.
Die Anforderungen für das Vlogging sind je nach Format und Inhalt unterschiedlich. Ein Gaming-Vlog benötigt ganz andere Technik als ein Skate-Tutorial. Trotzdem gibt es Equipment, dass sich zu Beginn für fast alle Einsätze eignet.
Es gibt mittlerweile viele Smartphones, die sich für den Einstieg ins Vlogging eignen. Das iPhone Xs oder das Samsung Galaxy S9 verfügen über hochwertige Kameras, mit denen sich ein Vlog gut starten lässt. Wer trotzdem auf eine richtige Kamera setzen möchte, der kann auf Folgendes achten:
Handlichkeit: Wird die Kamera nur in einem Studio genutzt? Muss sie häufig transportiert werden?
Technik: Findet der Dreh in 4K statt oder soll möglichst viel in Zeitlupe aufgenommen werden?
Sound: Ist ein externes Mikrofon notwendig? Gibt es dafür Anschlüsse?
Sony DSC-RX100 V*: Kompaktkamera mit 4K-Auflösung und Zeitlupenfunktion in HD.
Canon PowerShot G7X Mark II: Kompaktkamera zu einem guten Preis, aber ohne 4K und Zeitlupe.
Panasonic Lumix DMC-TZ101: Kompaktkamera mit 4K und Zeitlupe. Das Display ist fest verbaut.
Für das richtige Mikrofon gelten ähnliche Kriterien wie für die Wahl der Kamera.
Location: Wird viel draußen gedreht? Benötigt das Mikrofon einen speziellen Windschutz?
Handlichkeit: Hat der Vlogger das Mikro beim Dreh in der Hand oder ist es stationär aufgebaut?
Strom: Benötigt das Mikrofon extra Strom?
RØDE VideoMic Go*: Plug&Play Mikrofon für den Einstieg.
Sennheiser MKE 400: Mono-Mikrofon, das eine eigene Batterie benötigt.
AKG c1000s MK IV: Allrounder für Sprache und Gesang.
Es gibt unzählige weitere Utensilien zum Vloggen – wenn das Budget es zulässt.
Scheinwerfer sorgen für ein besseres Licht und vermeiden unnatürliche Schatten auf dem Gesicht. Lichtschirme unterstützen eine gute Ausleuchtung.
Stabilizer sind besonders für Bewegungsaufnahmen essentiell. Sie sorgen für ein stabiles Bild, auch wenn sich der Filmer in Bewegung befindet. Vor allem bei Sportvideos sehr wichtig.
Stative sind ein Muss für stationäre Aufnahmen, bei denen der Vlogger beide Hände frei haben muss oder will.
Drohnen kommen auch im semi-professionellen Bereich immer häufiger zum Einsatz. Sie schaffen ganz neue Eindrücke von der Umgebung. Hier erfreut sich vor allem die DJI Mavic Pro großer Beliebtheit unter Vloggern.
Wer seinen Hintergrund noch nachbearbeiten möchte, sollte vor einem Green Screen drehen.
Der Videodreh ist oftmals nur die halbe Miete. Wer professionelle Videos veröffentlichen möchte, muss sich vor allem um die Nachbearbeitung kümmern. Es gibt einen Trend, Videos – und auch Podcasts – unbearbeitet zu veröffentlichen. Damit soll die Authentizität des Vloggers unterstrichen werden. Häufig geht das zu Lasten der Qualität. Besonders bei Veröffentlichungen auf Plattformen wie DailyMotion oder Vimeo ist eine Nachbearbeitung unerlässlich.
Schnitte sorgen für Abwechslung, sie bringen zusätzliche Dynamik in das Video. Über den Schnitt wird die Geschwindigkeit des Videos gesteuert, Perspektivwechsel vermeiden Langeweile. Für die allermeisten Videos ist es daher wichtig, keine One-Shot-Aufnahmen zu produzieren. Auch eine statische Szene wie ein Koch-Tutorial kann durch verschiedene Aufnahmewinkel dynamisch werden. Zur richtigen Nachbearbeitung ist die passende Software unerlässlich.
Wer sich auf dem Softwaremarkt für Vlogs umsieht, kann schnell verzweifeln. Die Anzahl an Produkten ist schier überwältigend. Wichtig ist es daher, vorab den Bedarf festzulegen. Wie gut kann man selber mit Schnitt etc. umgehen und welches Programm passt dazu? Wie technikaffin ist man und wie lange will man sich in das neue Programm einarbeiten?
iMovie
Als Apple-Nutzer ist iMovie für den Einstieg ausreichend. Mit dieser Software kann man erste Schritte proben und ein Gefühl für Kameraperspektiven und Schnitte bekommen.
Filmora Video Editor
Von der Einfachheit her zu vergleichen mit iMovie. Einfach zu bedienen, übersichtliche Fenster, viele grundlegende Funktionen.
Windows Movie Maker
Konkurrenz zu iMovie auf dem PC. Die Handhabung ist einfach, die Bearbeitungsoptionen für Videos sind allerdings begrenzt.
Pinnacle Studio
Pinnacle Studio ist eine Software für fortgeschrittene Vlogger. Das Programm unterstützt die Bearbeitung von 4K-Videos, ist aber in der Handhabung gewöhnungsbedürftig. Hier muss viel Zeit für die Einarbeitung eingeplant werden. Pinnacle läuft zudem nur auf Windows.
Final Cut Pro
Das Profi-Programm für den Mac. Mit Final Cut Pro werden hochprofessionelle Videos erstellt. Das erfordert eine lange Einarbeitung, bringt anschließend aber auch einen großen Mehrwert. Zur Nutzung ist ein Mac mit viel RAM notwendig, da das Programm große Speicherkapazitäten benötigt.
Ein Vlog ist eine Zusammensetzung aus Video und Blog. Die sogenannten Vlogger sind Menschen, die Videos erstellen und dabei aus ihrem Leben erzählen oder z.B. Videospiele zeigen.